Wenn einer eine Reyse thut,
hat er was zu erzählen.
Italien, Wiege des Coppa, der Corruption und des Cappucino, rief. Eine Woche, technische Abnahme noch technischerer Geräte. Der Herr Doktor und fünf seiner lokalen Kollegen sollten eine Woche lang ihre schärfsten Sinne nutzen, um Geräte, die angeschafft wurden, auf Herz, Lunge, Leber und Nieren zu testen. Aber zuerst ging es darum, die Anreise zu gestalten.
So traf denn nun der größte Teil der Reisegruppe in den frühen Morgenstunden des Sonntages in Frankfurt ein, um von dort gegen 13 Uhr den Flug gen Italien anzutreten. Der Herr Medizinalrat war bereits nach Deutschland vorausgereist, um für einen kurzen Tag seine Familie zu besichtigen, traf ergo gegen 12 Uhr am Flughafen ein, um sein Gepäck einzuchecken. Bis zu jenem Zeitpunkt funktionierte alles auch noch so einigermaßen. Sei Koffer bekam einen Bepperlstreifen verpasst, während der Medizinalrat auf seine Bordkarte wartete. Doch dann schlug die Technik tückisch zu. Der PC des Herrn am Check-in teilte ihm lapidar mit, dass zwar der Koffer eingecheckt sei, nun aber der Flug annulliert. Also Bepperlstreifen wieder ab und umgebucht auf die 22-Uhr-Maschine. Läppische 9 Stunden später. Zu jenem Zeitpunkt waren die Herren Kollegen schon 6 Stunden am Flughafen. Aber die Buchung für 22 Uhr funktionierte. Weiter also durch die Sicherheitskontrollen.
Inzwischen hatte sich der Schnee draußen dazu entschlossen, weiterzufallen. Was aber weniger ein Problem war, bot die Business-Lounge doch Annehmlichkeiten wie Weizenbier und Hot-Dogs nebst anderer Alkoholika.
18 Uhr. Ein Blick auf das teure Telefon des Medizinalrats offenbart, dass man sich wohl aus menschenfreundlichen Gründen dazu entschlossen hat, auch den 22-Uhr-Flug ausfallen zu lassen. Mit der Info,sich um eine Umbuchung zu kümmern, macht sich der Pathologe ohne Jacke und Laptop auf den Weg zum Umbuchungsschalter. Dort erwartet ihn eine lange Schlange von Reisenden, deren Ende knapp vor der Passkontrolle liegt. Unmotiviert, sich dort anzustellen, fragt der Doktor eine Lufthansa-Mitarbeiterin, was es für Alternativen gäbe. Nun, er könne immerhin noch draußen am Check-in sein Glück versuchen. Also die Kollegen informiert und raus in die Abflughalle. Dort noch längere Schlangen, es scheinen noch mehr Flüge nicht stattzufinden. Also die Entscheidung, dies den Kollegen mitzuteilen. Aber leider die Rechnung ohne die Bürokratie gemacht. Denn mit einer Bordkarte für einen annullierten Flug lässt sich der Gatebereich nicht mehr betreten. Tipp der angestellten an der Sperre, nach Telefonat mit ihrem Chef: neue Bordkarte besorgen. Am Ticketschalter.
Der Ticketschalter ist im 1. OG, aber vom Ende der Warteschlange nur zu erahnen. Es ist 18:45h, als ich mich anstelle. Ich habe keinerlei Möglichkeit, die Kollegen zu informieren, da deren Mobiltelefone in Deutschland nicht funktionieren. Warten und langsames Vorankommen ist gefragt. Man bringt Sandwiches und Wasserflaschen. Genau einmal.
Glücklicherweise erreiche ich den Ticketschalter dann doch noch gegen 00:30h. Und bekomme die Auskunft, dass keinerlei Umbuchungen oder Bordkartenausdrucke vorgenommen würden, man habe bereits mehr als die erlaubten 8 Stunden gearbeitet. Aber man dürfe noch Taxi- und Hotelgutscheine ausgeben. Besser als nichts. Auf Anfrage, ob denn meine Sachen nebst Kollegen noch in der Businesslounge seien, Anruf dort und die Auskunft, dass die Business-Lounge jetzt schließe, es seien weder Personen noch Gegenstände dort zu finden. Aber wenigstens bekam ich noch (illegal?) eine Bordkarte für den nächsten Flug um 8 morgens.
Kennen Sie das Hotel Villa Kennedy in Frankfurt? Schönes Hotel, auch wenn man nur für 4 Stunden Schlaf dort ist.
Um 7 also wieder am Flughafen, unausgeschlafen, unrasiert, ohne Jacke. Die Schlangenlänge immer noch unverändert. Also an der Sicherheitskontrolle für Gates A angestellt. Und ausnahmsweise mal Glück gehabt. EIne Flughafenangestellte greift die letzten in der Schlange Anstehenden ab und schleust sie zu einer Bedarfssicherheitskontrolle an einem Nebeneingang. Dort lediglich 2 Minuten Wartezeit, dann ist man durch. Und dort treffe ich auch 3 der 5 Kollegen wieder, die inzwischen umgebucht haben. Es ist zwar ein anderer Flughafen, aber auch der Zielstadt zugehörig. Sie haben die Nacht auf den Bänken verbracht, da man ihnen in der Businesslounge sagte, es gäbe keine Hotels mehr. Etwa eine Stunde, bevor ich meinen Hotelgutschein bekam.
Die restlichen Kollegen sind am Gate für das ursprüngliche Ziel. Ich schließe mich ihnen an.
Der Flug ist dann doch recht unspektakulär, man sieht die Wettergrenze zwischen dem verschneiten Norden und dem schneefreien Süden. Vor dem Flug organisierte ich noch die getrennte Abholung der zwei Teams, die dann auch recht gut funktionierte, aber in meinem Falle mit Verspätung. Denn wenn Murphy schon mal die Chance hat, sich zu beweisen, dann tut er es richtig. Am Zielort angekommen ist alles da, außer meinem Gepäck. Das liegt wohl an der Ankunftwahrscheinlichkeitsformel, die sich berechnet aus 1/n mit n = Anzahl der Boardingpässe. Ich hatte ja bereits den 3. Und somit kommt meine Gruppe eine Stunde später, nämlich Montag nachmittag um 13 Uhr, am Hotel an.
Die technischen Abnahmen verlaufen problemlos, der Hersteller hält uns bei Laune. Mal deftig
und mal zuckersüß
Ach so, muss ich eigentlich noch erwähnen, wie es dann am Morgen vor dem Abflug in Italien aussah?
Italien, Wiege des Coppa, der Corruption und des Cappucino, rief. Eine Woche, technische Abnahme noch technischerer Geräte. Der Herr Doktor und fünf seiner lokalen Kollegen sollten eine Woche lang ihre schärfsten Sinne nutzen, um Geräte, die angeschafft wurden, auf Herz, Lunge, Leber und Nieren zu testen. Aber zuerst ging es darum, die Anreise zu gestalten.
So traf denn nun der größte Teil der Reisegruppe in den frühen Morgenstunden des Sonntages in Frankfurt ein, um von dort gegen 13 Uhr den Flug gen Italien anzutreten. Der Herr Medizinalrat war bereits nach Deutschland vorausgereist, um für einen kurzen Tag seine Familie zu besichtigen, traf ergo gegen 12 Uhr am Flughafen ein, um sein Gepäck einzuchecken. Bis zu jenem Zeitpunkt funktionierte alles auch noch so einigermaßen. Sei Koffer bekam einen Bepperlstreifen verpasst, während der Medizinalrat auf seine Bordkarte wartete. Doch dann schlug die Technik tückisch zu. Der PC des Herrn am Check-in teilte ihm lapidar mit, dass zwar der Koffer eingecheckt sei, nun aber der Flug annulliert. Also Bepperlstreifen wieder ab und umgebucht auf die 22-Uhr-Maschine. Läppische 9 Stunden später. Zu jenem Zeitpunkt waren die Herren Kollegen schon 6 Stunden am Flughafen. Aber die Buchung für 22 Uhr funktionierte. Weiter also durch die Sicherheitskontrollen.
Inzwischen hatte sich der Schnee draußen dazu entschlossen, weiterzufallen. Was aber weniger ein Problem war, bot die Business-Lounge doch Annehmlichkeiten wie Weizenbier und Hot-Dogs nebst anderer Alkoholika.
18 Uhr. Ein Blick auf das teure Telefon des Medizinalrats offenbart, dass man sich wohl aus menschenfreundlichen Gründen dazu entschlossen hat, auch den 22-Uhr-Flug ausfallen zu lassen. Mit der Info,sich um eine Umbuchung zu kümmern, macht sich der Pathologe ohne Jacke und Laptop auf den Weg zum Umbuchungsschalter. Dort erwartet ihn eine lange Schlange von Reisenden, deren Ende knapp vor der Passkontrolle liegt. Unmotiviert, sich dort anzustellen, fragt der Doktor eine Lufthansa-Mitarbeiterin, was es für Alternativen gäbe. Nun, er könne immerhin noch draußen am Check-in sein Glück versuchen. Also die Kollegen informiert und raus in die Abflughalle. Dort noch längere Schlangen, es scheinen noch mehr Flüge nicht stattzufinden. Also die Entscheidung, dies den Kollegen mitzuteilen. Aber leider die Rechnung ohne die Bürokratie gemacht. Denn mit einer Bordkarte für einen annullierten Flug lässt sich der Gatebereich nicht mehr betreten. Tipp der angestellten an der Sperre, nach Telefonat mit ihrem Chef: neue Bordkarte besorgen. Am Ticketschalter.
Der Ticketschalter ist im 1. OG, aber vom Ende der Warteschlange nur zu erahnen. Es ist 18:45h, als ich mich anstelle. Ich habe keinerlei Möglichkeit, die Kollegen zu informieren, da deren Mobiltelefone in Deutschland nicht funktionieren. Warten und langsames Vorankommen ist gefragt. Man bringt Sandwiches und Wasserflaschen. Genau einmal.
Glücklicherweise erreiche ich den Ticketschalter dann doch noch gegen 00:30h. Und bekomme die Auskunft, dass keinerlei Umbuchungen oder Bordkartenausdrucke vorgenommen würden, man habe bereits mehr als die erlaubten 8 Stunden gearbeitet. Aber man dürfe noch Taxi- und Hotelgutscheine ausgeben. Besser als nichts. Auf Anfrage, ob denn meine Sachen nebst Kollegen noch in der Businesslounge seien, Anruf dort und die Auskunft, dass die Business-Lounge jetzt schließe, es seien weder Personen noch Gegenstände dort zu finden. Aber wenigstens bekam ich noch (illegal?) eine Bordkarte für den nächsten Flug um 8 morgens.
Kennen Sie das Hotel Villa Kennedy in Frankfurt? Schönes Hotel, auch wenn man nur für 4 Stunden Schlaf dort ist.
Um 7 also wieder am Flughafen, unausgeschlafen, unrasiert, ohne Jacke. Die Schlangenlänge immer noch unverändert. Also an der Sicherheitskontrolle für Gates A angestellt. Und ausnahmsweise mal Glück gehabt. EIne Flughafenangestellte greift die letzten in der Schlange Anstehenden ab und schleust sie zu einer Bedarfssicherheitskontrolle an einem Nebeneingang. Dort lediglich 2 Minuten Wartezeit, dann ist man durch. Und dort treffe ich auch 3 der 5 Kollegen wieder, die inzwischen umgebucht haben. Es ist zwar ein anderer Flughafen, aber auch der Zielstadt zugehörig. Sie haben die Nacht auf den Bänken verbracht, da man ihnen in der Businesslounge sagte, es gäbe keine Hotels mehr. Etwa eine Stunde, bevor ich meinen Hotelgutschein bekam.
Die restlichen Kollegen sind am Gate für das ursprüngliche Ziel. Ich schließe mich ihnen an.
Der Flug ist dann doch recht unspektakulär, man sieht die Wettergrenze zwischen dem verschneiten Norden und dem schneefreien Süden. Vor dem Flug organisierte ich noch die getrennte Abholung der zwei Teams, die dann auch recht gut funktionierte, aber in meinem Falle mit Verspätung. Denn wenn Murphy schon mal die Chance hat, sich zu beweisen, dann tut er es richtig. Am Zielort angekommen ist alles da, außer meinem Gepäck. Das liegt wohl an der Ankunftwahrscheinlichkeitsformel, die sich berechnet aus 1/n mit n = Anzahl der Boardingpässe. Ich hatte ja bereits den 3. Und somit kommt meine Gruppe eine Stunde später, nämlich Montag nachmittag um 13 Uhr, am Hotel an.
Die technischen Abnahmen verlaufen problemlos, der Hersteller hält uns bei Laune. Mal deftig
und mal zuckersüß
Ach so, muss ich eigentlich noch erwähnen, wie es dann am Morgen vor dem Abflug in Italien aussah?
pathologe - 16. Dez, 11:57
13 Kommentare - Kommentar verfassen1451 mal seziert