Seltsame Diagnosen

Mittwoch, 22. April 2009

Definitionssache (4)

Ein Gebetsraum für Internetniederschriften wird auch Poststempel genannt.

Samstag, 18. April 2009

Definitionssache (3)

Blasenbildung kann sowohl Unterricht für ein Ausscheidungsorgan sein als auch Intelligenzvermehrung beim Fellatio.

Donnerstag, 9. April 2009

Schwache Bindung

Das Alter, das momentan täglich bei einer anderen Person zuschlägt und unter anderem aus feierlich anmutenden Gründen manch tiefe Furche hinterlässt, birgt nicht nur die positiven Seiten der geistigen Reife und körperlichen Ausgeglichenheit, sondern bei manchem tun sich Abgründe schwacher Momente auf. Frauen, ihres Zeichens geprägt durch griffige Ausformungen mehr oder minder haptischer Konsistenz in Körpermitte beginnen nun laut lamentierend darüber nachzudenken, ob der Weg, den sie mittels ungezählter Diäten gegangen sind, nicht auch derselbe Weg ist, den nun das früher oft knackige, aber heutzutage nur noch willige Fleisch einzuschlagen gedenkt. Der Weg, der zum Bodenständigen weist und sich der allgemeinen Schwerkraft nur zu gerne bedient. Und so leiden sie, die einen still, die anderen öffentlich, unter der Schwäche des Bindegewebes, das kratergleich Massen gen Erdmittelpunkt wandern und die früher so verhassten Hosen, deren Schritt in Kniehöhe baumelt, zur ernsthaften Alternative in Sachen Bekleidung werden lässt. Was früher hüpfte und den männlichen Augapfelmuskeln Trainingsmöglichkeiten bot, schwappt heutzutage nur noch träge innerhalb der durch Stützstrümpfe und –büstenhalter beschnittenen Toleranzgrenzen herum. Ehemals glatte Haut erhöht ihr Wärmespeicherpotential durch negative Noppierung und Vergrößerung der Oberfläche, harte Sitzgelegenheiten werden durch mitgeführte Polster biologisch entschärft.

Aber nicht nur der Damenwelt erschlafft so Einiges, auch die Herrschaften werden längst nicht mehr so standfest wie früher sein. So kann es passieren, dass im Alter gewisse Körperlichkeiten weniger hart ins Spiel gebracht werden als man sie in der Jugendzeit auszog, um der Maid das Fürchten zu lehren. Der Vorteil für die Damenwelt ergibt sich aber durch die der Bindegewebsschwäche angepasste männliche Bindehautschwäche, die, einem Weichzeichner gleich, optischen Unzulänglichkeiten, die aufgrund dauernden Gebrauchs entstehen – also sogenannten Abgriffen oder Anatomieerweiterungen – die Schwere nimmt. Ebenso tritt eine Rezeptorschwäche im männlichen Hirn auf, die, begleitet von einer schleichenden Löschung des Langzeitgedächtnisses begleitet, dafür sorgt, dass Mann mit der aktuellen Darreichungsform von Frau vollständig zufriedengestellt ist. Einigen Exemplaren, die unter lichten Momenten kurzfristig leiden, unterstellt man als Diagnose das Midlife Crisis Symptom.

Und so schwächelt man sich friedlich vereint dem abendlichen Genuss von Rosamunde Pilcher entgegen.

Gewidmet allen, die momentan Geburtstag haben, hatten oder haben werden.

Sonntag, 29. März 2009

Definitionssache (2)

Ein Feldstecher kann auch ein Liebhaber landwirtschaftlicher Nutzflächen sein.

Donnerstag, 19. März 2009

Tubular Balls



Schön, aber doch nicht schön. Leben geht immer weiter, irgendwie.

Mittwoch, 18. März 2009

Tremor Capitus

Wie ich ja bereits mehrfach erwähnte, befindet sich die Praxis des gestörten Doktors in einem wüsten Staat jenseits der Vorstellungskraft und auch noch über dem Jordan. Da sich hier große Gasvorkommen aufhalten und die Landesbewohner eine gewisse snobistische Art angewöhnt haben, werden die Dinge des täglichen Lebens wie Ver- und Entsorgung von ausländischen Mitbürgern übernommen. Federführend dabei sind die Bewoner Indiens, die hier hauptsächlich als Arbeitnehmer auftreten.

Nun stellt es sich aber heraus, dass die meisten dieser Arbeitnehmer mit den ihnen gegebenen Möglichkeiten völlig überfordert sind. Autofahren beispielsweise. Gut, mal abgesehen davon, dass in Indien immer noch auf der falschen Seite gefahren wird, sind den hiesigen Gefährtlenkern auch die Bedeutungen von Streifen auf der Straße wie auch bunten Lichtzeichen oder farbig bemalten Metallschildern vollig fremd. So bedeutet eine rote Ampel nicht zwangsläufig, dass man davor anhält, wenn doch der Querverkehr gerade nicht vorhanden ist und die Strecke frei. Ebenso sind diese weißen Farbmarkierungen auf der Straße wohl eher Mandala oder Geisterbeschwörung denn bedeutungshaftig. An Ampeln, wenn man den vor einem Haltenden nicht weghupen konnte, wird dann mal schnell von der Geradeausspur abgebogen, während die auf der Abbiegespur fahrenden sich für den geraden Weg entscheiden. Dieses Phänomen ist auch in Kreisverkehren zu beobachten, wenn das Auto der innersten Spur raus will, das auf der äußersten allerdings weiter Runden drehen. Gibt dann immer ein wenig Gehupe und bremsen bis zum Stillstand.

Was aber die ganze Sache gefährlich macht, ist die Tatsache, dass diese Jungs sich hier meist die ganz großen Spielzeuge kaufen, mit viel Blech außen rum. Rieseneimer amerikanischer Produktion, die alleine 15 Liter pro 100 Kilometer nur für den Betrieb der Klimaanlage benötigen. Dass da, aus Kranführerposition, die Sicht ein wenig eingeschränkt ist und so ein Hängenbleiben an einem normalgroßen PKW nur als sanftes Zittern zu erahnen ist, macht die Sache nicht gerade angenehm für die PKW-Fahrer.

Erkennen kann man diese körperlich und geistig völlig überforderte Spezies daran, dass sie nicht nur in den Auto sitzt wie ein Dreijähriger auf einem Barhocker, sondern, und da komme ich zur Überschrift, am typischen Kopfwackeln. Dabei bewegt sich die Schädelkalotte um einen gedachten Drehpunkt in der Mitte des Hohlkörpers ähnlich dem eines Wackeldackels. Diese Bewegung ist nicht beim Überfahren der zahlreichen geschwindigkeitsreduzierenden Querhügel zu bemerken, sondern dann, wenn sich eine unverständliche Situation im Straßenverkehr ergibt. Dann wird auch gerne mal zur Neuorientierung mitten auf der Fahrbahn kopfschüttelnd angehalten.

Gut, in Deutschland gibt es das auch. Aber das wird das Kopfschutteln durch den aufgesetzten Hut merklich gedämpft.

Sonntag, 15. März 2009

Kommt

man eigentlich in der Hölle, wenn man es im Leben nicht rechtzeitig schafft?

Ich sehe gerade, der Satz mit der Hölle sieht falsch aus. Kann aber nicht sein, auch hier heißt es ja "der Hölle".

Sonntag, 15. Februar 2009

Rechtschreibreform (2)

Was früher "Alimente" hieß, heißt heute "Ausfuhrzoll".

Rechtschreibreform (1)

Was früher "Kranzgeld" hieß, wird heutzutage "Einfuhrzoll" genannt.

Samstag, 14. Februar 2009

Herzerloperation

Da ist er wieder. Der Tag der Großoperationen, die meist irreparable Folgeschäden auslösen. Jedes Jahr wieder unterziehen sich unzählige Menschen diesen Prozeduren, die von der chinesischen Glücksbärchimafia wie auch diversen kakaoverarbeitenden Betrieben gesponsort werden.

Der Herzerltag, an dem für jeden sichtbar im Zeichen des roten Herzens Veränderungen im Lebensweg so vieler Menschen vorgenommen werden, dass man fast schon an eine Epidemie glauben könnnte. Und nun versuche ich, da mitzuschneiden, im Schneideraum der Gefühle. Hier ein wenig Zweifel wegschnibbeln, dort ein bisschen Selbstbewusstsein annähen. Da noch eine Aorta aufbohren, damit ein klein wenig mehr Verständnis fließen kann. Geht alles.

Was ich jedoch nicht verstehe, ist die Tatsache, dass dieser Tag so kommerzialisiert begangen wird, dass es einen graust. Überall wird aber auch wirklich alles zur Verkaufsförderung mit roten Herzerln beklebt, man kommt gar nicht drumrum.

Am liebsten würde ich ja mal den Tag nutzen, um den Damen und Herren Marketingstrategen statt einer Herzoperation eine kostenfreie Gehirnvollentnahme zu spendieren. Natürlich kann man das auch kommerzialisieren, indem man die Live-Übertragungsrechte der Enthauptungen an RTL2 vergibt.

Übrigens, haben Sie gemerkt, dass der Valentinstag dieses Jahr gar nicht auf einen Dienstag fallen tut?
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Medizinalrat Prof. Dr. von Pé

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Ist ja klar. Es gibt immer wieder Beschwerdefälle in der Praxis. Diejenigen, die überlebten. Die dürfen sich dann schriftlich auslassen, und zwar an pathologe Kringel-A gmail Fliegenschiss com. Wer mir Werbung schickt, bekommt allerdings eine kostenfreie Vasektomie ohne Betäubung mittels eines stumpfen Eierlöffels.

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